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Handwerk

Traditionelles Handwerk ist uns wichtig. In Altbayern brachte sich der Handwerkerstand ab dem 8. Jahrhundert hervor. Zu den frühesten Handwerkssparten zählten Metzger, Bäcker, Brauer, Müller, Schmiede, Zimmerer und Schreiner. In Familiennamen, Straßenbezeichnungen, Märchen und unserer Sprache hat das Handwerk bis heute deutliche Spuren hinterlassen. Beispiele hierfür: flickschustern, zünftig, blau machen oder das Handwerk legen. Viele alte Handwerksberufe sind sehr selten geworden, teilweise gibt es sie schlichtweg nicht mehr. So machen wir es uns zur Aufgabe alte handwerkliche Traditionen wie das Mosten zu erlernen und zu erhalten.

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In Bayern wird Most traditionell aus den gerbstoffreichen Mostbirnen und Äpfeln, teils auch mit Quitten und den Früchten des Speierlingbaumes gekeltert und vergoren. Er kann jedoch auch nur aus Äpfeln oder Birnen bestehen (Apfel- oder Birnenwein). Unter Süßmost versteht man den frisch gepressten, unvergorenen Apfel- oder Birnensaft.

Geschichte

Bekannt war der Most historischen Zeugnissen zufolge schon bei den Kelten, die den Obstwein jedoch vor allem zur Verdauungsförderung tranken. In späteren Jahrhunderten wurde der Most geschätzt, da ihn jedermann kostengünstig selbst herstellen konnte. Aus einer Ortschronik vom Ende des 19. Jahrhunderts geht hervor, dass Most auf der Schwäbischen Alb in dieser Zeit zu einem der wichtigsten Getränke zählte. Dort heißt es: „Zweites Frühstück Most und Brot, Abendessen Brotsuppe, Kartoffeln und Milch; in dieser Weise nähren sich alle Kategorien der hiesigen Bevölkerung, bloß haben die Reichen mehr Fleisch. In manchen Häusern wird neben Most auch ein wenig Branntwein verabreicht. Bier wird bloß sonntags im Wirtshaus auf eigene Kosten getrunken. Getränke: täglich 2 Liter Most, in der Ernte 4 Liter für männliche Arbeiter, weibliche die Hälfte. Frauen und Kinder trinken nur wenig Most, Branntwein gar nicht.

Produktion

Apfel- und Birnenmost wird aus Mostobst gewonnen, das einen höheren Gerbstoffanteil besitzt als Früchte, die für den Verzehr gedacht sind. Mit einer Mostpresse wird der Saft, der sogenannte Süßmost, aus den Früchten gepresst. Durch Hefepilze wird der enthaltene Fruchtzucker zu Alkohol vergoren. Die Gärung dauert zehn Tage bis drei Wochen. Einigen Mostsorten werden auch Edelhefen zugesetzt, die die Gärung um einige Tage verlängern. Anschließend wird der Most filtriert und geklärt.